Helicobacter-Pylori-Infektion: neue therapeutische Horizonte

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Dec 01, 2023

Helicobacter-Pylori-Infektion: neue therapeutische Horizonte

Helicobacter Pylori ist ein begeißeltes, säuretolerantes, gramnegatives Bakterium

Helicobacter Pylori ist ein begeißeltes, säuretolerantes, gramnegatives Bakterium, dessen idealer Lebensraum der Magenschleim im menschlichen Magen ist.

Seine Resistenz gegenüber sauren pH-Werten zwischen 1 und 2 wird durch die Produktion des Enzyms Urease verliehen, das eine Mikroumgebung um das Bakterium herum schafft, die mit seiner Existenz vereinbar ist.

Zahlreiche Studien in der medizinischen Literatur haben die pathogene Rolle dieses Mikroorganismus als Co-Faktor bei zahlreichen Krankheiten nachgewiesen: Gastritis, Duodenitis, Magengeschwür, Zwölffingerdarmgeschwür, MALT-Lymphom und Magenkrebs.

Die meisten Personen sind asymptomatische Träger: Das Vorhandensein eines effizienten Immunsystems gewährleistet einen ausreichenden Schutz, während Personen mit Immunschwächeerkrankungen besonders anfällig für diese Art von Infektion sind.

Als wahrscheinlichster Übertragungsweg gilt der fäkoorale Weg.

Weitere mögliche Ansteckungswege sind der Kontakt mit verunreinigtem Wasser oder endoskopischen Instrumenten, hierzu liegen jedoch noch keine eindeutigen Daten vor.

Die Methoden können in invasive (Ösophagogastroduodenoskopie und Biopsien) und nicht-invasive (Atemtest, Suche nach fäkalen Antigenen, Suche nach Blutantikörpern) unterteilt werden.

Der in den letzten 10 Jahren am weitesten verbreitete Test war zweifellos der Harnstoff-Atemtest (UBT), bei dem der Patient ein Getränk zu sich nimmt, das mit einem Kohlenstoffisotop markierten Harnstoff enthält, und anschließend das Vorhandensein von markiertem Kohlendioxid in der Ausatemluft beurteilt wird Luft.

Der Test wird ambulant durchgeführt, ist relativ kostengünstig und weist eine hohe Sensitivität und Spezifität auf.

Auch wenn hochzuverlässige nicht-invasive Methoden wie der Harnstoff-Atemtest vorhanden sind, spielt die obere endoskopische Untersuchung (Ösophagogastroduodenoskopie) weiterhin eine zentrale Rolle im diagnostisch-klinischen Verlauf einer Helicobacter-Pylori-Infektion, vor allem bei Personen über 45 Jahren Alter, da es eine direkte Beurteilung aller mit dieser Infektion verbundenen Läsionen oder Zustände ermöglicht (Gastritis, Duodenitis, Magengeschwür, Zwölffingerdarmgeschwür usw.).

Wie oben erwähnt, ist Helicobacter Pylori die Ursache verschiedener Erkrankungen (Magen- und extragastrische Erkrankungen). Aus diesem Grund sollte die Infektion bei der Diagnose ausgerottet werden, unabhängig vom Vorliegen von Symptomen oder etwaigen Komplikationen.

Die Ausrottung von Helicobacter pylori ist in den letzten Jahrzehnten aufgrund der zunehmenden Verbreitung von Bakterienstämmen, die gegen Antibiotika, insbesondere Clarithromycin, resistent sind, erheblich schwieriger geworden.

In den neuesten Leitlinien wurde festgelegt, dass Patienten mit Helicobacter pylori in Ländern mit einer geringen Prävalenz von Clarithromycin-resistenten Stämmen nur als Erstlinientherapie mit einer klassischen Therapie (Protonenpumpenhemmer in Kombination mit Amoxicillin und Clarithromycin) oder alternativen Schemata (sequentielle oder begleitende Therapie) behandelt werden sollten (<15 %).

Auch in Ländern mit einer hohen Prävalenz von Clarithromycin-resistenten Stämmen (>15 %), darunter Italien, sollte die erste Therapielinie eine Vierfachtherapie (Protonenpumpenhemmer kombiniert mit Wismutsubcitrat, Tetracyclin und Metronidazol) sein.

Eine neue „3-in-1“-Formulierung mit Wismutsubcitrat, Tetracyclin und Metronidazol (Pylera, Allergan – Dublin, Irland) wurde kürzlich auf den Markt gebracht. Mehrere aktuelle Studien haben eine hohe Wirksamkeit dieser neuen Formulierung in Kombination mit einem Protonenpumpenhemmer sowohl als Erstlinientherapie als auch als „Rettungstherapie“ nach einem fehlgeschlagenen Therapieversuch mit anderen Behandlungslinien gezeigt.

Eine aktuelle italienische, retrospektive, multizentrische Studie, die von Professor Zagari koordiniert wurde, zeigte hohe Eradikationsraten (91,4 % als Erstlinientherapie und 89,4 % als Zweitlinientherapie), die sich zwischen Nord- und Süditalien überschneiden.

Unerwünschte Ereignisse (am häufigsten: Übelkeit, Erbrechen und Durchfall) während der Behandlung mit der Vierfachtherapie (Pylera) wurden bei etwa 30 % der Patienten berichtet, aber nur bei 6 % wurden sie als schwerwiegend eingestuft und führten zum Abbruch der Behandlung.

Die Gesamtcompliance der Behandlung betrug 94,9 %.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sich die neue „3-in-1“-Formulierung der Vierfachtherapie (Pylera) sowohl als Erstlinientherapie als auch als „Rettungstherapie“ bei Versagen anderer Therapien als hochwirksam und gut verträglich erwiesen hat Therapien.

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